Robert Stehenson Smyth Baden-Powell Lord of Gilwell wurde am 22. Februar 1857 in London geboren. Sein Vater starb als er drei Jahre alt war. Er wurde von seiner Mutter und seinem Großvater Admiral W. Smith erzogen. BiPi besuchte das College in Charterhouse und erkundete dort die Natur im Schulpark. In den Ferien unternahm er mit Freunden und Brüdern Touren zu Fuß oder mit Booten.

Nach dem Abschluss wurde er Offizier in der Britischen Armee und wurde, weil er die Aufnahmeprüfung als zweitbester bestanden hatte, gleich zum Unterleutnant befördert. Er wurde in Indien stationiert und besserte sein Gehalt durch das Schreiben von Zeitungsartikeln auf. Seine Freizeit verbrachte er im Dschungel oder er unterhielt seine Kameraden mit Theaterstücken. BiPi wurde mit der Ausbildung der scouts (Pfadfinder) betraut und hielt sich dabei an das Sprichwort “Learning by doing”. Bei der Ausbildung füllte er eine Vorbildfunktion aus, indem er alle Übungen und Einsätze mit- und vormachte. Später wurde BiPi in Afghanistan und Malta stationiert.

   Robert Baden-Powell

Mittlerweile zum Hauptmann befördert wurde er 1897 nach Südafrika geschickt um dort gegen den Ashanti-Häuptling Pempreh, der gegen die englische Kolonialherrschaft rebellierte und Menschenopfer darbrachte, vorzugehen. Während er versuchte Pempreh zu fangen, lernte er von befreundeten Eingeborenen neue Methoden zum Leben in der Natur, dem Spurenlesen, u.a. Auch schrieb BiPi das Buch “Aids for Scouting” (“Hilfen fürs Pfadfinden”) in welchem er sein Wissen über das (militärische) Pfadfinden zusammenfasste. Schließlich gelang es BiPi Pempreh zu fassen und er schickte ihn ins Exil.

Inzwischen war BiPi zum Oberst befördert worden und wurde wieder in Indien stationiert. Von dort schickte er sein Buch “Aids for Scouting” nach England, wo es 1899 erschien und zur Ausbildungslektüre für Offiziere wurde.

1899 brach in Afrika der Burenkrieg aus. BiPi wurde nach Afrika geschickt, wo er in der Festungsstadt Mafeking Soldaten ausbilden sollte. Die Buren erfuhren, dass BiPi in Mafeking war und Burengeneral Cronje umzingelte am 11.10.1899 mit 9000 Soldaten die Stadt. In Mafeking waren nur 700 Soldaten und 300 Zivilisten. Mit Hilfe von Strohpuppen gelang es BiPi den Buren eine größere Soldatenzahl vorzutäuschen. Die Jungen in Mafeking ließ BiPi als Meldegänger und Späher arbeiten, wobei er merkte, dass die Jungen Gefallen an ihren Aufgaben fanden und die Verantwortung gut tragen konnten. Im Mai 1900 wurde Mafeking nach 217 Tagen von der Britischen Kavallerie befreit.

1901 kehrte BiPi nach England zurück, wurde zum General befördert, mit einem Orden ausgezeichnet und er war ein Held der Jugend in England geworden. Diese benutzte sein Buch “Aids for Scouting” als Spielanleitung. Da das Buch jedoch einen militärischen Hintergrund hatte und der Ausbildung von Offizieren diente, beschloss BiPi ein Buch über das Pfadfinden für die Jugend zu schreiben, das spätere “Scouting for Boys” (“Pfadfinden für Jungen”).

In Südafrika hatte BiPi das Buch “Kim” von Rudjard Kipling, einem Engländer, mit dem er sich in Indien angefreundet hatte, gelesen. Das Buch handelt von einem Jungen namens Kim, der durch Spiele sein Gedächtnis und seine Kombinationsgabe schult und später als Jugendlicher für die Armee eine wichtige Rolle spielt. Dieses Buch bestätigte BiPi darin, dass man seine Fähigkeiten am besten spielerisch schulen kann und auch Jugendliche Verantwortung übernehmen können. Er wollte dies in “Scouting for Boys” empfehlen.

Doch bevor er das Buch schreiben konnte, sollte BiPi die berittene Schutzpolizei Englands für Südafrika ausbilden. Diese Truppen trugen breitrandige Hüte, ein Khakihemd und ein Halstuch – die spätere Pfadfinderkluft. 1903 wurde BiPi wieder nach England gerufen, um als Generalinspekteur der Britischen Kavellerie die Truppen neu zu organisieren.

Danach, 1907, hatte er endlich Zeit sein Buch zu schreiben. Doch zuvor wollte er seine Idee ausprobieren. So veranstaltete er das erste Pfadfinderlager auf Brownsea Island, einer kleinen Insel vor Englands Südküste, mit 22 Jungen aus verschiedenen sozialen Schichten, was damals durchaus nicht normal war. Auf diesem Lager, welches ein Erfolg und der Beginn der Pfadfinderbewegung war, waren die Jungen in kleinere Gruppen aufgeteilt und die Gruppenleiter hatten die Verantwortung für die Gruppenmitglieder.

© by Isa

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